MIT HOME STAGING IMMOBILIEN EFFEKTIVER VERKAUFEN

Home Staging erfährt aktuell in der Immobilienbranche bzw. im Immobilienverkauf eine immer größere Beliebtheit. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Trend?

Im Schlafzimmer liegt auf dem Boxspringbett eine gemütliche Wolldecke, das Bad ist auf Hochglanz poliert, auf dem Küchentisch stehen Croissants und es duftet nach frischem Kaffee – in eine solche Atmosphäre würden sich wohl alle gleich verlieben, oder? Bei dem Kauf von Immobilien spielen Emotionen und das Bauchgefühl eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Es braucht ein Gespür für Wohnlichkeit, Gestaltung und Räumlichkeiten. Wenn ein Haus oder eine Wohnung bereits auf den ersten Blick ansprechend wirkt, fällt die Kaufentscheidung oft positiv aus. Diesen Fakt nutzt der neue Trend des Home Stagings.

Home Staging – Was ist das überhaupt?

Bei Privatwohnungen wird hinsichtlich der Inneneinrichtung und des Designs häufig mit den aktuellen Bewohnern kooperiert, sodass die Einrichtung sehr individuell ist. Beim sogenannten Stagen ist das anders. Zu deutsch kann das Stagen als Inszenierung betrachtet werden, bei der unterschiedliche Räume zeitweise so gestaltet werden, dass sie dem breiten Geschmack der Masse entsprechen. Hierbei handelt es sich um eine Methode aus dem Bereich des Visual Merchandisings.

Das Haus wird für den Verkauf in einen perfekten Zustand versetzt. Die Immobilie wird also optimal inszeniert, wodurch die Dauer der Vermarktung wesentlich gesenkt und ein möglichst hoher Verkaufspreis erzielt werden kann.

Dies bedeutet nicht nur, einige Möbel motiviert aufzustellen, sondern ein Ambiente zu kreieren, das zum Verweilen und Wohlfühlen einlädt.

Woher kommt der neue Trend Home Staging?

Bereits zu Beginn der 1970er Jahre entwickelte sich die Dienstleistung des Stagings in Amerika. Eingeführt hat dies Barb Schwarz, eine bekannte Immobilienmaklerin. Mittlerweile handelt es sich in Amerika bei den Stagern sogar um einen anerkannten Beruf. Unmöbliert verkauft wird beispielsweise auch in Skandinavien kaum noch eine Immobilie.

So steigt auch das Potential für das Home Staging in Deutschland immer weiter. In Hamburg wurde im Jahr 2006 die erste Agentur in diesem Bereich von Madeleine von Beckerath ins Leben gerufen.

Die Arbeit eines Home Stagers

Der erste grundlegende Unterschied besteht darin, ob eine Wohnung oder ein Haus leer steht oder noch bewohnt ist. Wenn die Häuser aktuell noch bewohnt werden, dann ist es oft schon ausreichend, den aktuellen Bewohnern oder Eigentümern nützliche Tipps an die Hand zu geben. Die Präsenz der aktuellen Bewohner sollte eher im Hintergrund gehalten werden und die Räume nicht zu voll gepackt sein. Das Stichwort lautet hier Entpersonalisieren.

Um eine Atmosphäre des Wohlfühlens zu schaffen, heißt es also unter Umständen, dass ein wenig ausgeräumt werden muss. Eine neutrale Struktur der Räume ist der persönlichen Aufteilung vorzuziehen, da dadurch eine größere Käufergruppe angesprochen wird. So können die Interessenten die eigene Kreativität besser spielen lassen und sich vorstellen, wie das neue Zuhause aussehen könnte.

Wenn das betreffende Objekt leer steht, kann durch Accessoires, Leuchten und ausgewählte Möbel eine behagliche Atmosphäre geschaffen werden, wodurch die vorher definierte Zielgruppe passgenau angesprochen werden kann. Hinsichtlich der Zielgruppe wird jedes Projekt also individuell gestaltet – so, als würde ein bewohntes Haus neu eingerichtet. Dabei spielen auch Bilder und Fotokunst an den Wänden und sogar Schuhe und Jacken im Kleiderschrank eine Rolle.

In der Immobilie stehen als Ergebnis dann nicht selten Accessoires und Möbel im Wert von mehreren Tausend Euro. Vermieden werden in der Regel Attrappen aus Pappe oder typische Ikea-Einrichtungen.

Akzente mit besonderen Highlights setzen, das Arrangement von einzelnen Möbelstücken und ein helles Wohnerlebnis zu schaffen, steht immer im Fokus. Hier kann der Vergleich zu einem dezenten Make-Up gezogen werden: Der Gesamteindruck wirkt harmonisch und wird durch keine Komponente dominiert – dennoch sieht alles ansprechend und gepflegt aus.

Es stehen also keine Zahnputzbecher und Duschgele herum, schöne weisse Handtücher sind aber durchaus denkbar. Hier wird nämlich nicht nur eine Immobilie verkauft, sondern ein neues Zuhause. Und dafür müssen die Gefühle und Emotionen passend sein.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Gestaltung

Ein besonders wichtiger Punkt ist es, dass das Objekt zwar neutral, aber dennoch für die definierte Zielgruppe beziehungsweise Käuferschicht gestaltet wird. Wenn es um ein Großstadt-Loft geht, sind neutrale Farben und ein cleaner und moderner Stil angebracht. Es empfiehlt sich die Einrichtung mit Designklassikern. Handelt es sich allerdings um ein freistehendes Einfamilienhaus im Grünen, dass sollten besonders die Kinderzimmer liebevoll und in prächtigen Farben gestaltet werden.

Ebenfalls anzupassen ist die Gestaltung an die jeweilige Jahreszeit. Wenn eine Immobilie in den Wintermonaten verkauft wird, dann werden häufig erdige und warme, in den heißen Sommermonaten dagegen kühle und frische Farben bevorzugt. Auf die aktuelle Saison sollte bei dem Trend des Stagings also stets geachtet werden. Ein toller Duft im Raum, frische Blumen oder ein gut gefüllter Obstkorb können bei den Käufern bereits einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Es gibt allerdings einen klaren Unterschied zwischen dem Stagen und dem herkömmlichen Dekorieren. Beim Staging wird sich darauf fokussiert, welche Komponenten zu der individuellen Immobilie passen und dazu dienen, die Vorzüge hervorzuheben. Beim Dekorieren werden lediglich Accessoires in den Räumen verteilt.

Was ist hierbei für die Käufer von Immobilien wichtig?

Das Staging bietet also tolle Möglichkeiten für Verkäufer und Makler. Doch was bedeutet der neue Trend für die Käufer? Im Grunde besteht für diese kein Nachteil durch das verstärkte Staging, schließlich wird ein neues Auto auch frisch poliert und gesäubert verkauft.

Die Wünsche der Käufer stehen stets im Vordergrund. Es ist übrigens verboten, dass der Verkäufer vorhandene Mängel oder Schäden mit Vorsatz verschweigt oder vertuscht. Hierbei handelt es sich dann um arglistige Täuschung.

Die Zukunft von Home Staging in Deutschland

Erhebungen von Statistiken in den Bundesländern, in den der Trend bereits seit längerem praktiziert wird, zeigen, dass die Dienstleistung durchaus erfolgreich ist. Die angebotenen Objekte sind in den meisten Fällen innerhalb einer Zeit von nur sechs Wochen verkauft worden.

Damit reduziert sich die Zeit der Vermarktung um knapp die Hälfte. Ebenfalls hat der Trend positive Auswirkungen auf den erzielten Preis für die Immobilie. Das Home Staging bietet also sowohl für die Verkäufer und Makler, allerdings auch für die Käufer einen Vorteil.